Menschen in meinem Alter wollen die Freiheit, sich zu entfalten und verschiedene Wege im Leben für sich auszuprobieren. Dazu benötigen sie verlässliche Angebote und Perspektiven für Ausbildung oder Studium und für den Beruf.
Neben meiner Arbeit im parlamentarischen Büro der Stadt Viernheim, bin ich auch Ausbildungsleiterin. Ich selbst habe sowohl eine klassische berufliche Ausbildung abgeschlossen, als auch ein duales Studium und kenne den unschätzbaren Wert der Ausbildung sehr genau! Leider sehen dies nicht alle so. Die berufliche Ausbildung hat in den letzten Jahrzehnten an Ansehen verloren. Wir bezahlen damit gerade als gesamte Gesellschaft mit dem Fachkräftemangel. Egal in welchem Bereich, ob im Handwerk, in der Pflege, in der Gastronomie, in der Verwaltung – überall fehlen uns diese qualifizierten Menschen.
Die SPD will eine Garantie für eine berufliche Qualifikation für jeden jungen Menschen in Hessen bis 35 Jahren verankern. Denn trotz dieses Fachkräftemangels haben viele junge Hessen am unteren Rand des Schulabgängerspektrums keine Chance auf einen Ausbildungsplatz. Zudem haben in keinem anderen Bundesland Jugendliche mit Migrationshintergrund so große Übergangs- schwierigkeiten von der Schule in den Beruf wie in Hessen.
Als Ihre Landtagsabgeordnete will ich die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung erreichen, indem die Akzeptanz aller Berufswege gestärkt werden und die Durchlässigkeit gewährleistet wird. Niemand soll die Schule ohne Abschluss verlassen. Wir werden an allen hessischen Schulen die frühzeitige Berufs- und Studienorientierung ausbauen und verbessern. Wir wollen die duale Ausbildung in Hessen stärken. Das heißt auch die Berufsschulstandorte hier im kreis Bergstraße zu sichern!
Eine Berufsgruppe möchte ich noch besonders hervorheben: Die Erzieherinnen und Erzieher.
Die Erzieherinnen und Erzieher, die mit ihrer Arbeit, Grundlagen im Leben unserer Kinder legen. Auf diesen Grundlagen wächst und gedeiht unsere Zukunft und trotzdem honorieren wir diese Menschen nicht, wenn sie sich für diese Ausbildung entscheiden. Nein, wir lassen sie jahrelang unbezahlt lernen. Deswegen ist für mich die bisher nur sporadisch angebotene praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA) die einzig richtige Form und muss mit einigen Anpassungen zum Standard werden. Damit unsere Erzieherinnen und Erzieher, wie bei allen anderen Ausbildungsberufen, bezahlt werden und nach 3 Jahren in das Berufsleben starten können, um für unsere Zukunft die richtigen Grundsteine zu legen.