Die Digitalisierung ist wohl eines der größten Projekte 21. Jahrhunderts. Schon heute haben Computer und digitale Medien unser Leben nachhaltig verändert und prägen so auch die Zukunft. Dabei durchdringt die Digitalisierung weltweit einen Großteil des täglichen Lebens, vom Austausch zwischen Freunden bis hin zum Arbeitsplatz.
Deutschland allerdings, und vor Allem deutsche Behörden, hinken im Bereich der Digitalisierung hinter Ländern wie zum Beispiel Estland hinterher, wo es schon seit 2001 einen verpflichtenden Digitalausweis gibt. Nahezu alle staatlichen Dienstleistungen sind hier online verfügbar. So wird der Gang zum Amt so stark vereinfacht, dass Schluss sein kann mit den etlichen Zetteln und Anträgen oder der Verwirrung durch dezentrale Verwaltungsbehörden: Wohnsitz ummelden, den Reisepass beantragen, das Haustier anmelden, bei Wahlen die Stimme abgeben oder auch den Antrag für die Eheschließung ausfüllen können so bequem und effizient von zuhause aus durchgeführt werden. In Deutschland bräuchte es dafür zunächst eine einheitliche Software-Architektur, die die verschiedenen Fasern des Flickenteppichs unserer Verwaltungssysteme zusammenführt. Diese muss so gestaltet sein, dass sie den Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen Ablauf ermöglichen und so gleichzeitig die derzeit überarbeiteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Verwaltungen entlasten kann. Selbstverständlich geht es hierbei um eine professionelle, datenschutzsichere und intuitive Lösung und die Konzeption und die Programmierung werden sicherlich Zeit und Kosten in Anspruch nehmen. Allerdings stellt eine halbherzig geplante Digitalisierung mit schlecht optimierter Software offensichtlich keine Alternative dar. Um den Bürgerinnen und Bürgern der Zukunft eine einheitliche und intuitive Möglichkeit anzubieten, muss die Digitalisierung des Verwaltungsapparats der Kreis Bergstraße weiter vorangetrieben werden. Bürgerinnen und Bürger sollten sich online per App oder Browser mit ihren Verwaltungen austauschen können. Dies geht nur dann, wenn es die Infrastruktur hergibt. Gerade einmal ein Zehntel der Haushalte in Deutschland hat einen Glasfaseranschluss. Dass die Situation in der ländlich geprägten Region der Kreis Bergstraße nicht besser, ist leicht zu erahnen. In den oberen Teilen des Odenwaldes gibt es teilweise gar keinen Netzzugang. Dies kann sowohl für Firmen als auch für Privatpersonen im Odenwald eine Herausforderung sein. Deshalb braucht es auch hier breite Investitionen im Netz- und Funkausbau. Durch bessere Möglichkeiten in der Vernetzung der Wirtschaft der Unternehmen im Kreis Bergstraße werden sich die Investitionskosten auf Dauer lohnen. Durch die schnellere Internetgeschwindigkeit können größere Datenmengen schneller übertragen werden was zu einer erhöhten Produktivität führt und die Nutzung neuer Technologien wie Cloud-Computing, KI und Datenanalyse besser genutzt werden können. Die flächendeckende Implementierung von Glasfaser stellt dazu den besten Grundstein dar, weil die Glasfaser eine hohe Zuverlässigkeit hat, sowohl für die Wirtschaft als auch für den Privatsektor, denn die Glasfaser stellt einen zuverlässigen und stabilen Internetzugang sicher, der für die Arbeit von Zuhause von zentraler Bedeutung ist. So werden beispielsweise Videocalls in Hochauflösung leichter möglich. Der Kreis Bergstraße braucht für eine positive Zukunftsperspektive den Ausbau von Glasfaseranschlüssen. Eine flächendeckende Glasfaserversorgung im Kreis Bergstraße ist auch eine Voraussetzung für eine zeitgemäße Bildung, da digitale Medien und Informatik in Schulen erst dann sinnvoll eingesetzt werden können, wenn eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung gewährleistet ist.
Der Kreis Bergstraße benötigt breite Investitionen im Netz- und Funkausbau, um eine digitale Zukunft zu gewährleisten, die zweifellos einen entscheidenden Teil unseres Lebens darstellt, und darstellen wird.